* 28.5.1946 Gaissau/Vbg, lebt in Höchst/Vbg
Zehentstraße 3
6973 Höchst
Telefon und Fax 05578 76319
orgelmusik@gmx.at
Biografie
Kompositionsstil
Werkliste
Tonträger
Texte
Biografie
Nach der Matura am Humanistischen Bundesgymnasium Bregenz Studium der Geschichte, Philosophie / Psychologie, Musikwissenschaft (Doktoratsarbeit über die Orgel-Improvisationslehre), Klassische Philologie, Klavier, Orgel und Komposition in Österreich, Schweiz und Deutschland. (Als Organist Meisterschüler von Luigi Ferdinando Tagliavini, Konrad Philipp Schuba, Alain Curtis, Bernard Lagace, Ludwig Doerr, und Flor Peeters.)
Professor für Orgel, Tonsatz und Kulturwissenschaft an mehreren Hochschulen. Juror internationaler Musikwettbewerbe.
Internationale Konzerttätigkeit (ganz Europa und Amerika), verbunden mit zahlreichen internationalen Aufnahmen (Radio, TV, CD). Veröffentlichungen. Kompositionen, z.T. im Auftrag des Österreichischen Rundfunks.
Die organistische Spielkultur ist wesentlich beeinflusst von einem mehrjährigen Blockflötenstudium (hin bis zur konzertreifen Beherrschung der Blockflötensolopartien in Johann Seb. Bachs Brandenburgischen Konzerten II und IV).
Orgelrepertoire
Das organistische Repertoire setzt an bei den frühesten Quellen der Musik für Tasteninstrumente (Robertsbridge-Fragment). Es enthält sämtliche Stile und Schulen der Orgelmusik in repräsentativer Weise sowie die Gesamtwerke einer Reihe von Komponisten wie z.B. von Arnold Schlick, Paul Hofhaimer, Girolamo Frescobaldi, Johann Jakob Froberger, Georg Muffat, Nicolaus Bruhns, Dietrich Buxtehude, Nicolas de Grigny, Louis-Nicolas Clerambault, Pierre du Mage, Francois Couperin le Grand, Johann Sebastian Bach (inklusive „Kunst der Fuge“ und „Musikalisches Opfer“), Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Liszt, Julius Reubke, Johannes Brahms, Max Reger (ohne die frühen opera 7, 16, 29), Cesar Franck, Paul Hindemith, Johann Nepomuk David, Olivier Messaien, Günther Andergassen, Heinrich Kaminski. Zahlreiche Uraufführungen.
Zur organistischen Tätigkeit gehört integral auch die Improvisation, sowohl in stil- und formgebundener als auch in freier Manier.
Kompositionsstil
Wesentliche Merkmale sind die starke Neigung zur Wortvertonung (im besonderen von Texten philosophisch-spiritueller bzw. religiöser Richtung), der bewußte Verzicht auf das Experimentieren, die Freiheit von jeglicher Ideologie in der Materialverwendung und des Materialeinsatzes, das bewußte Streben nach höchstmöglicher Ökonomie bei der Verwendung der satztechnischen Mittel zugunsten einer höchstmöglichen Verdichtung des Ausdrucks.
(vgl. dazu: Musik aus Österreich, hrsg. von Bernhard Günther, 1997)
Werkliste
Stück für Querflöte solo,1973, Eigenverlag,
UA 1973.
Tokkata über „O Heiland, reiß die Himmel auf“ für Orgel, 1973, Eigenverlag.
Ich wollt, daß ich daheime wär. Motette für gemischten Chor und Orgel, 1974, Eigenverlag.
Vier Metamorphosen über B-A-C-H für 2 Flöten, 2 Violinen, Violoncello und Cembalo, 1974, Eigenverlag,
UA 1974.
Psalm 103 für Sopran und Orgel, 1974, Eigenverlag
UA 1974.
Du Gott, ich möchte viele Pilger sein nach Texten aus dem „Stundenbuch“ von Rainer Maria Rilke für Mezzosopran oder Bariton, Oboe, B-Klarinette, Violoncello und Harfe, 1975, Eigenverlag,
UA 1978.
Aphorismen für Querflöte solo, 1975, Eigenverlag.
Über Gott und Mensch. Motette für vier- bis achtstimmigen gemischten Chor a capella nach Worten von Angelus Silesius („Cherubinischer Wandersmann“), 1976, Eigenverlag.
Litanies. Oratorium nach Texten von Franz von Assisi und Teilhard de Chardin für Alt, TEnor und Bariton, gemischten Chor und großes Orchester, 1977, Eigenverlag,
A,T,Bar,gem.Chor – 1/0, EHr/1(B)/1 – 0/2(B)/2/1 – 4Pk,Pf,Cel,Vibr.Woodblock,Xyl,Tamtam – 8/8/6/4/3.
Studie. Kammermusik für Streichquartett, Querflöte und Vibraphon, 1978, Eigenverlag.
Beatitudines (nach Matthäus 5,1-12) für Sopran und Orchester, 1979, Eigenverlag,
S – 2/1/2(C)/1 – 0/1(C)/3/0 – 4Pk – 8/8/6/4/4
UA 1980.
Stück für Querflöte und Schlagzeug, 1981, Eigenverlag,
UA 1981.
Drei Lieder nach Gedichten von Eugen Andergassen für Sopran und Orgel, 1984, Das Wort, Geheimspruch, Funde, Eigenverlag,
UA 1984.
Nacht, mehr denn lichte Nacht. Gesang zur Weihnacht für Sopran, Mezzosopran und Orgel, 1985, Eigenverlag,
UA 1985.
Drei liturgische Gesänge für Vorsänger und Orgel, 1987, Herder.
Missa brevissima für vier- bis achtstimmigen gemischten Chor und Orgel. In memoriam E. und G. Andergassen, 1987, Eigenverlag.
Psalmtriptychon für Sopran und Orge, 1990, Eigenverlag.
UA 1990.
Deutsche Messe für Vorsänger, Chor und Orgel, 1994, Eigenverlag.
liebe frau unser litanei für sprechstimme und orgel nach worten von markus hofer, 2005, Eigenverlag.
vier Sätze: die erwählung – die prüfung – die anrufung – die erhöhung.
Dauer: ca. 11 Minuten
Auftragswerk der Basilika Rankweil zum Zwanzigjahr-Jubiläum der Pflüger-Orgel in der Basilika Rankweil
UA: am 3.8.2005
passio für Sprechstimme und Orgel nach der „Todesfuge“ von Paul Celan, 2008, Eigenverlag.
Dauer: ca. 15 Minuten
Auftragswerk der Basilika Rankweil
UA: am 9.3.2008
Lauderis, Domine, Deus meus für Saxophon und Orgel, 2016, Eigenverlag
Dauer: ca. 10 Minuten
Auftragswerk der Basilika Rankweil
UA: am 23.10.2016
In Arbeit: „Kaddisch“ nach Worten aus dem Alten Testament für 4- bis 8-stimmigen gemischten Chor, Schlagzeug, Kontrabaß und Orgel (20??)
Etliche kleinere Kompositionen für den liturgischen Bedarf.
Tonträger
von 1996 bis 2016
• Die historische Alois Schönach-Orgel in der Pfarrkirche Hittisau
• Orgelmusik aus Schwarzach (Rieger-Orgel)
• Die historische Bergöntzle-Orgel in der Pfarrkirche Bludesch (eigentlich eine Silbermann-Orgel!)
• Die historische Behmann-Orgel in der Pfarrkirche Riezlern
• Die historische Grass-Orgel in der Pfarrkirche Bartholomäberg
• Vita et Mors – Orgelmusik Tiroler Komponisten an der Pirchner-Orgel der Franziskanerkirche Bozen
• Magnificat – Barocke Orgelmusik an der Pirchner-Orgel des Benediktinerstiftes Seitenstetten
• Begegnungen – Orgelimprovisationen über lateinamerikanische Tänze und Volkslieder an der Pflüger-Orgel der Basilika Rankweil
• Bruno Oberhammer an der Orgel der Neuen Kirche Lech
• s i g n u m m a g n u m – Musikalisch-Bildnerische Performance mit Bruno Oberhammer und Johannes Kaufmann in der Pfarrkirche Schwarzach
• Johann Sebastian Bach: Das Orgelbüchlein (an der großen Rieger-Orgel der Pfarrkirche Höchst)
• Meisterklänge – Die Pflüger-Orgel des Landeskonservatoriums Feldkirch
• Aus Johann Sebastian Bachs Componierstube – Die Aichgasser–Mönch – Orgel der Basilika Birnau
• Orgelmittag am Sonntagberg – Die historische Franz Xaver Christoph-Orgel der Basilika Sonntagberg
• Te Deum laudamus – Die historische Bergöntzle-Orgel der Pfarr- und Wallfahrtskirche Tschagguns
Aufgenommen, aber noch nicht publiziert: Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Thomas Thurnher und Bruno Oberhammer an der Pflüger-Orgel der Basilika Rankweil
Texte
„Nicht Bach, Meer sollte er heißen“ – Bruno Oberhammer plant nach dem monumentalen Bach Orgelzyklus mit „Bachs Wege“ eine Fortsetzung. Jurmann, Fritz, In: Kultur Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 4/2014
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Bach ein Leben lang
Bruno Oberhammer hat in seinem 19-teiligen Höchster Orgelzyklus die Halbzeit geschafft und eine CD produziert. In: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, 9/2011.
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Untersuchungen zur Orgel-Improvisationslehre im 20. Jahrhundert, dargestellt anhand zeitgenössischer Orgel-Improvisationsschulen.
Vorwort zur Dissertation von Bruno Oberhammer, 2003.
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Drei Baldachinpositive im Alpenraum – ein Vergleich.
Oberhammer, Bruno: In: Untersuchungen zur Orgel-Improvisationslehre im 20. Jahrhundert, 1977.
Bislang sind überhaupt nur fünf Baldachinpositive (=Kleinorgeln, auf Tischen aufstellbar) bekannt, drei davon im Alpenraum. Landesmuseum Bregenz (Hohenemser Positiv), Jenaz, Churburg/Südtirol.
Eines noch im Escorial/Madrid, und eines in Warschau. Das waren die kostbaren Instrumente der Oberschicht des späten 15. und 16. Jahrhunderts. Delikat im Klang – und höchst anspruchsvoll zu spielen.
Improvisieren und Musikalisches Denken. Beobachtungen der orgelimprovisatorischen Praxis.
Oberhammer, Bruno: In: Organy I Muzyka Organowa Band X. 1997.
Hier wird zum ersten Mal in der Geschichte das Problem des Improvisierens generell von allen Seiten und Aspekten her angedacht, auch als Hilfestellung für ein besseres, weil adäquates Verständnis und Bewerten improvisatorischer Leistungen, welche eigentlich immer „mehr“ sind als die interpretatorischer Leistungen. In ihrem Anspruchsgrad liegt auch ein Frund für den gegenwärtigen Rückgang der Improvisationskunst.
Nicht Bach – Meer sollte es heißen. Das B-A-C-H als Prisma. Eine Spurensuche.
Oberhammer, Bruno: In: Organy I Muzyka Organowa Band XI. 2000.
Die Tonfolge b-a-c-h – die musikalische Fassung des Familiennamens BACH – erweist sich durch mehrere Jahrhunderte hindurch als kompositorisch-geistesgeschichtliches Prisma – die einzige Tonfolge, von der man das überhaupt sagen kann. Der Zusammenhang mit der Persönlichkeit Johann Seb. Bachs liegt auf der Hand: J.S. Bachs Ideen und Schaffensprinzipien wurden und werden nachgerade auch über das B-A-C-H prismatisch gebrochen. Denn verschiedenste Tonschöpfer setzten und setzen sich über ihre Kompositionen unter Verwendung des B-A-C-H mit Gestalt und Werk Johann Seb. Bachs auseinander und erweisen ihm damit Reverenz – Bachs Fortwirken bis in die Gegenwart bezeugend.
Im Wettstreit mit sich selbst. Der Organist Bruno Oberhammer und die Faszination des Improvisierens. Silvia Thurner/Bruno Oberhammer. In: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, Juni 2007.
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